Mythos der Gerechtigkeit: Wie ‘Superstar’-Spiele griechische Götter missbrauchen

Ich bin nicht gegen Spaß. Aber wenn ein Spiel sich als “göttlich” präsentiert, während es durch Mythologie und gefälschte Transparenz Abhängigkeit schürt, überschreitet es Grenzen des Ethischen.

Als Entwicklerin von Verhaltensmodellen für Massenspiele weiß ich: Jedes Feature in Superstar – von den angeblich “RNG-zertifizierten” Zahlen bis zum “Budget-Trommel” – dient nicht der Fairness, sondern der Bindung.

Der Götter-Trap: Warum Mythen keine bloße Optik sind

“Olympische Eleganz” nennen sie. Ich nenne es emotionale Falle.

Man spielt Superstar nicht wegen Zahlen. Man spielt, weil man das Gefühl hat, auf Olymp zu stehen – Schicksal selbst zu wählen. Diese Erzählung ist kein Zufall.

Studien zeigen: Mythologische Framing erhöht die Wahrnehmung von Legitimität um bis zu 41% (Kahneman & Tversky, 1979; erweitert durch MIT Media Lab, 2023). Wenn Spieler glauben, an einem heiligen Ritual teilzunehmen statt zu wetten, senken sie ihre Wachsamkeit gegenüber Verlustangst.

Zeus ist also mehr als Logo. Er ist ein emotionales Bindeglied – das Verlieren wie Verrat am Schicksal erscheinen lässt.

Transparenz? Mehr Theater als Wahrheit

“Alle Spiele sind RNG-zertifiziert! Gewinnquote >90%!” – das klingt nach Fairness. Aber was heißt “zertifiziert” wirklich? Unabhängig? Wer kontrolliert es? Und was passiert bei einer Gewinnquote unter 85% nach drei Stunden?

Die kalte Wahrheit: Zertifizierung garantiert keine Balance. Nur die Einhaltung von Lizenzbedingungen – nicht den Schutz des Spielers. Und jene >90%-Quote? Wahrscheinlich berechnet über Durchschnittssessions – nicht individuelle Ergebnisse. Eine einzelne Person kann achtmal verlieren – und bleibt doch statistisch im Rahmen, solange andere öfter gewinnen. Das ist keine Transparenz. Das ist Illusionsmathematik, getarnt als Vertrauen.

Die Budget-Trommel ist kein Freund (sondern Ihr Puppenspieler)

Sie bewerben das “Budget-Trommel”-Tool als Selbstkontrolle im Zauberstab! Doch Psychologie sagt etwas anderes:

• Menschen ignorieren Warnungen bei emotionaler Erregung (Dijksterhuis et al., 2006).
• Werkzeuge mit aktiver Eingabe versagen in Hoch-Arousal-Zuständen (wie kurz vor Gewinn oder beim Nachholen von Verlusten).
• Standardwerte sind oft absichtlich hoch gesetzt – um Engagement zu maximieren bevor Nutzer merken. So ja: Die Trommel existiert. Doch nur eine Person steuert sie: die Designerin, die entschieden hat, wo der Button steht und welcher Wert voreingestellt wird.

cue meine Lieblingsaussage: The echte Freiheit ist nicht unendliche Drehungen – sondern die Wahl zum Aufhören. Und wenn Ihre Plattform Aufhören schwerer macht als Weitermachen… haben wir bereits verloren das Spiel.

Was muss sich ändern?

The Problem liegt nicht in Mythen oder Chancen – sondern im Zweck. Wenn das Ziel Freude durch Wahl und Kontrolle sein soll… dann muss jedes Feature diesem Ziel dienen – nicht dem Profit aus Aufgabe des Kontrollvermögens. Um dies zu beheben:

• Ersetze irreführende Gewinnquotenanzeigen durch Wahrscheinlichkeitsvisualisierungen (z.B. Live-Heatmaps zur echten Risikoverteilung)
• Mache “Stoppen” deutlicher sichtbar als “Weitermachen“ – physisch und visuell
• Nutze Rituale nicht zur Manipulation – sondern zur Bedeutungsfindung ohne Erwartung
• Biete nach Spielabschluss Reflexionsfragen an (“Wie fühlte sich das an?”) statt nur Belohnungen Pauschal: Mach aus Göttern Führer – keine Türhüter der Gier. We need more myths about fate. We need systems where players truly have agency—even over their own attention span.